Warum ist der Cleveralarm gegen Störsender geschützt?
Die Achillesverse von smarten WLAN Alarmanlagen ist, dass diese immer irgendwie über Funk kommunizieren. Das funktioniert aber nur gut so lange das Funksignal nicht unterbrochen ist. Leider gibt es Störsender, die WLAN Funksignale und Funksignale ganz allgemein unterbrechen. Ich denke, Gelegenheitsdiebe haben keine Störsender dabei - aber ich würde davon ausgehen, dass die etwas professioneller agierenden Diebesbanden Störsender dabei haben. Also lieber eine Alarmanlage auswählen, die einen Schutz gegen Störsender aufweist.
Wie kann man sich gegen Störsender schützen?
Ganz ehrlich: Die beste Methode, sich gegen Störsender zu schützen ist, die Geräte miteinander zu verkabeln. Das sieht dann häufig "Sternförmig" aus: Alle Sensoren und die Sirene laufen zum Gehirn - der sogenannten Einbruchmeldezentrale. Die Einbruchmeldezentrale wertet die Sensoren kontinuierlich aus und löst bei Bedarf die Sirene aus. Häufig sind die Geräte so ausgestattet, dass ein Unterbrechen der Verbindungskabel ebenfalls erkannt wird.
Eine verkabelte Alarmanlage ist also der Goldstandard. Aber sind wir ehrlich, eine komplette Verkabelung ist aufwendig und teuer. Insbesondere in Mietwohnungen muss man sich dann noch mit dem Vermieter abstimmen. In Berlin: Ausgang häufig ungewiss. Allerdings ist der Cleveralarm ja gerade auch für Wohnungen und insbesondere für Mietwohnungen entwickelt. Wie also die Brücke zwischen Goldstandard einerseits und einfacher Installation so überbrücken, dass die Sicherheit nicht leidet? Um zu verstehen, wie der Cleveralarm diese Brücke überwindet, ist es hilfreich, die verschiedenen Störsenderarten einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Störsenderarten
Die Tabelle stammt von ChatGPT. Ich finde sie sehr gelungen und habe sie ohne Modifikation übernommen.📊 Realistische Häufigkeit von Jammern (2025)
Jammer-Typ | Zielsystem(e) | Häufigkeit 🔥 | Typischer Einsatz |
---|---|---|---|
🔴 WLAN Deauth-Angriff | WLAN (v. a. 2.4 GHz) | ⭐⭐⭐⭐ sehr häufig | Spielerei, Hacktools, Angriffe auf IoT |
🔴 433/868 MHz Funk-Jammer | Funkalarmanlagen, Funksteckdosen | ⭐⭐⭐ häufig | Einbrecher gegen Fenstersensoren / Funkkontakte |
🟠 Breitband-WLAN-Jammer | WLAN (2.4 / 5 GHz) | ⭐⭐ gelegentlich | Profis / gezielte Sabotage |
🟠 GSM-Mobilfunk-Jammer | GSM/3G/LTE | ⭐⭐ gelegentlich | Autodiebstahl, Alarmunterdrückung bei Profianlagen |
🟡 GPS-Jammer | GPS-Tracker, Flottenortung | ⭐ selten | LKW-/Autodiebstahl, Datenschutz-Extremisten |
⚫ Multi-Jammer (z. B. GSM+WLAN) | Alles gleichzeitig | ⭐ selten, aber gefährlich | Gezielte Einbrüche, Demos, professioneller Einsatz |
Viele Abkürzungen... Was bedeutet das jetzt konkret?
- 🔴1. WLAN Deauth-Angriff: Ein WLAN Deauthentication Angriff basiert auf einem "Protokollfehler" des WLAN Protokolls WPA2. Geräte, die sich diesen Protokollfehler zu Nutze machen, sind handlich, klein und günstig. Dementsprechend sind sie leider auch sehr beliebt. Den Cleveralarm könnt ihr sehr einfach immun gegen diesen Angriff machen: Entweder ihr aktiviert im Router die Option WPA3 oder ihr aktiviert im Router die Option WPA2 plus verpflichtende PMF (Protected Management Frame). Ich weiß, dass das viele Abkürzungen sind - entschuldigt bitte. Ich arbeite gerade an einem Update, dass ihr informiert werdet, wenn es noch Optimierungspotential bei euch gibt.
- 🔴2. 433/868 MHz Jammer: Diese Störsender sollen Tür- und Fensterkontakte stören. Denn Tür- und Fensterkontakte arbeiten mit dieser Frequenz und sind mit diesen Störsendern relativ einfach zu stören. Die Störer gibt es als "China-Ware" für 20-60€. Für den Cleveralarm ist dieser Angriffstyp nicht relevant, denn der Cleveralarm nutzt nicht das 433/868 MHz Band.
- 🟠3. WLAN-Breitband-Jammer: Diese Geräte senden ein starkes Störsignal aus. Je größer sie sind, desto stromhungriger und auffälliger sind sie. Kleinere Geräte gibt es in Größe eines Walkie-Talkies. Ich vermute, diese Geräte kommen in Einbruchsserien vor. Prinzipiell ist der Cleveralarm von einem Angriff mit so einem Gerät auch betroffen aber er hat einen smarten Schutz.
Der Cleveralarm hat einen smarten Schutz gegen Breitband WLAN Störsender
Das Gute ist, dass ein Angriff mit einem Störsender sehr einfach zu erkennen ist. Dann funktioniert nämlich nicht mehr der Verbindungsaufbau vom Cleveralarm zum Router und das bemerkt der Cleveralarm immer. Und wenn er es bemerkt aktiviert er die eingebaute Sirene. Hier spielt der Cleveralarm übrigens einen großen Vorteil gegenüber anderen Funk-Alarmsystemen aus: Häufig sitzt die Sirene irgendwo anders und wird per Funk (was ja gestört ist) aktiviert. An alle Einbrecher unter euch: Die eingebaute Sirene ist wirklich laut. Geht davon aus, dass Nachbarn relativ schnell vor der Tür stehen und nachschauen... Probiert es also gar nicht erst aus - die Gefahr, dass ihr erwischt werdet ist sehr hoch.
Leider kommt dieses Sicherheitsfeature auch mit einem Nachteil. Ich hatte ja davon gesprochen, dass die Sirene auslöst, wenn es keinen Verbindungsaufbau zum Router gibt. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass die Sirene aktiviert wird, wenn ihr euren Router ausgeschaltet habt oder wenn es einen Stromausfall gibt und der Router deshalb nicht mehr funktioniert. Die Gefahr von Fehlalarmen ist also etwas höher. Allerdings ist für mich sehr klar, dass die Vorteile überwiegen. Trotzdem könnt ihr das Feature über den Schalter "Erweiterten Schutz aktivieren" an- oder ausschalten:

Meine kurze Zusammenfassung: Wenn ich Einbrecher wäre, würde ich die Finger vom Cleveralarm lassen.
Wenn ihr besonders sicher sein wollt: Aktiviert in eurem Router entweder das WPA3-Protokoll oder WPA2 mit verpflichtenden PMF (Proteced Management Frames). Damit stellt ihr sicher, dass der Cleveralarm ohne viel Aufwand gegen die erste und einfachste Art von Störsendern (sog. Deauth-Angriffen) richtig gut geschützt ist.