Zusammenfassung: Was ich bei der Konstruktion meiner Alarmanlage gelernt habe

Bild Erster Version vom Cleveralarm Bild Deutlich verbesserte Version vom Cleveralarm
Ich wollte euch jetzt mal zusammenfassen, was ich bei der Konstruktion meiner alarmanlage gelernt habe. * Lesson 1: Produktion in China ist krass * Lesson 2: Konstruktion einer Alarmanlage kann richtig Spass machen * Lesson 3: Frage deine Kunden immer nach ihrem Gefühl. Entwickle nicht ohne die Kunden einzubeziehen * Lesson 4: Ob man dem CE Zeichen trauen kann? Ich bin mir unsicher. * Lesson 5: Man braucht viel Beharrlichkeit, um ein Gerät so weit zu entwickeln, dass es wirklich so gut ist, dass es von realen Kunden gekauft wird. * Lesson 6: Es macht richtig Spass, Kunden zu erleben, die sich über das Gerät freuen. * Lesson 7: Mache das ganze nur als Nebenprojekt. Im vorherigen Blogbericht habe ich ja davon berichtet, wie der Cleveralarm sein CE Kennzeichen bekommen hat. Jetzt war es also offiziell: Das Gerät ist unbenklich. Das hat mir die Sicherheit gegeben, dass ich das Gerät Freunden und Bekannten zum Test geben konnte. Denn in der Produktentwicklung ist es extrem wichtig, auf seine Kunden zu hören. Nichts ist schlimmer, als ein Gerät zu entwicklen, das am Ende kein Kunde wirklich haben möchte. Ziel muss sein, den Kundennutzen zu maximieren. Sonst erhält man keine Verkäufe. Irgendwie logisch und wird von Ingenieuren trotzdem vielfach missachtet. Diesen Fehler wollte ich nicht machen und habe daher meine Freunde und Bekannte um Feedback gebeten.

Die ersten Versuchskaninchen waren tatsächlich mein Bruder und mein Vater. Danke noch einmal fürs Testen! Mein Vater war ziemlich begeistert vom Cleveralarm (hatte aber Probleme mit der Einrichtung der Wifi-Daten) und mein Bruder war so semi-begeistert, meinte aber, dass ich mindestens ein Alu-Gehäuse für den "ambitionierten Nutzer" brauche. Daneben habe ich es noch verschiedenen Freunden gezeigt, die das Gerät gut fanden. Trotzdem aber noch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag hatten für den ich sehr dankbar bin.

Was habe ich bei meiner Alarmanlage alles verbessert?

Bild wie ein Ingenieur angestrengt arbeitet Bild wie ein Ingenieur sich freut arbeitet

Bevor ich darauf eingehe, was ich alles in einer ersten großen Iteration verbessert habe, habe ich hier zwei Bilder von zwei Ingenieuren mitgebracht. Der linke Ingenieur arbeitet gerade ganz angestrengt an einer Sache, ist komplett versunken und super konzentriert während der zweite Ingenieur gerade sehr viel Spass bei der Arbeit hat. Ich habe die beiden Bilder mitgebracht, weil der Bau eines Produktes manchmal schon ein Wechselbad der Gefühle ist. Manchmal gibt es Probleme, die sich einfach nicht so leicht lösen lassen über die man dann sehr angestrengt nachdenken muss. Wenn ich jetzt aber die Arbeit "Revue" passieren lassen dann habe ich schon meistens sehr viel Spass an der Konstruktion gehabt. Ich denke, sonst wäre ich auch gar nicht so weit gekommen wie ich gekommen bin. So, nach diesen einleitenden Worten jetzt dazu, was ich ganz konkret verbessert habe:

Eingabe der Wifi Daten verbessert

Damit der Cleveralarm funktioniert, muss sich der Cleveralarm in euer WLAN einwählen können. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass der Cleveralarm irgendwie eure WLAN Daten kennen muss. Nachdem das ursprüngliche System vielleicht etwas kompliziert war nutzt der Cleveralarm jetzt eine sehr einfache Lösung: Zunächst meldet man sich in seinem Benutzerkonto auf www.clever-alarm.de an und wählt dann aus, dass man ein neues Gerät installieren möchte. Anschließend gibt man auf der Homepage seine WLAN Daten ein. Daraus macht die Homepage einen verschlüsselten QR-Code. Diesen QR-Code scannt ihr mit einem zweiten Gerät (zum Beispiel einem Handy oder Tablet) und schwupps ist der Cleveralarm mit eurem Profil verbunden. Für diejenigen für die das System so noch zu kompliziert ist, gibt es auch die Möglichkeit, bei der Buchung eure WLAN Daten anzugeben. Diese werde ich dann "im Werk" in das Gerät speichern, so dass ihr das Gerät nicht mehr selber einrichten müsst.

Metallgehäuse entwickelt

Ich habe ernst genommen, was mein Bruder gesagt hat. Nämlich das Gerät aus ALU für den ambitionierten Nutzer zu entwicklen. Das war gar nicht so kompliziert, weil ich dann beim Lieferanten einfach ein anderes Material für die Hülle auswähle. Ganz konkret wird das Gehäuse jetzt aus einem Alu-Block gefräst. Leider ist das sehr teuer, weshalb die professional Version teurer als die Basis Version ist. Was übrigens ganz interessant ist: Salpetersäure greift Aluminium nicht an. Also ein Pluspunkt für das Alu-Gehäuse.

Riegelführung verbessert

Eine weitere Verbesserung war, dass das Gehäuse mit der sogenannten FDM Drucktechnik gedruckt war. Die FDM Technologie ist für den Hobbybereich eigentlich ziemlich cool, weil man gute Bauteile schnell und unkompliziert produzieren kann. Der FDM Druck hat aber zwei Nachteile: Einerseits sieht man häufig sogenannte Layerlines (ästhetisch) und andererseits ist es schwierig, gegeneinander bewegliche Teile zu produzieren. Das führt dann immer dazu, dass sich die Bauteile überhaupt nicht bewegen lassen oder sehr stark am "Schlackern sind". Genau beim Cleveralarm benötigt man aber diese gegeneinander beweglichen Teile, denn das ist genau der Riegel, den man ausziehen kann. Die Lösung war dann, dass ich das so konstruiert hatte, dass der Riegel stark am "Schlackern war". Das ist den Kunden natürlich aufgefallen und ich musste mir etwas neues Überlegen. Die Lösung war, dass ich zunächst eine bessere Druchtechnologie verwendet hatte.

Aber auch mit der besseren Drucktechnologie (die im übrigen SLA Technologie heißt) war es immer noch nicht perfekt. Denn jetzt hat sich immer noch Plastik auf Plastik bewegt. Und es hat sich noch nicht perfekt angefühlt. Deshalb wird jetzt bei jedem Cleveralarm noch ein Streifen Teflonklebeband (das ja bekanntlich sehr gut gleitet) auf die Riegelführung geklebt, um ein gutes Gleiten zu ermöglichen. Mittlerweile fühlt sich das Herausziehen des Riegels wie ich finde sehr gut an.

Mehrfarbige LED

In der ersten Version gab es nur eine einfarbige LED. Damit konnte das Gerät eigentlich keinen Status symbolisieren. Mittlerweile habe ich eine mehrfarbige LED installiert, so dass das Gerät zum Beispiel in orange blinkt, wenn es noch nicht im WLAN verbunden ist und rot blinkt, um zu symbolisieren, dass es im Überwachungsmodus ist. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass man als Kunde die Farben selber auswählen kann. Also zum Beispiel: Überwachungsmodus: grün, wenn der Alarm getriggert wurde: orangen. Oder ODer Oder. Bislang ist das noch nicht vorgesehen

Wie haben die Kunden auf die Änderungen reagiert?

Bild Kunden, die sich über das Alarmgerät freuen

Mit diesen Änderungen habe ich bislang sehr viel positives Feedback bekommen. Einige Kunden haben mich jetzt schon wiederholt gefragt, ob sich der Riegel automatisch ein- oder ausfährt. Das tut er nicht. Ich habe ein bisschen darüber nachgedacht, wie man soetwas realisieren würde und bin eigentlich zu zwei Schlüssen gekommen: Auf der einen Seite involviert es viele neue Komponenten (zum Beispiel einen Motor) was irgendwie nicht leicht zu bauen sein wird. Aber selbst wenn man sagt, dass ich das baue hätte ich immer noch das Problem, dass der Motor die Batterie relativ schnell leer machen würde. Von daher bin ich zu dme Schluss gekommen, dass ich mich um das Feature erstmal nicht kümmern werde. Ich find das tatsächlich sehr schade, denn ich versuche Kundenwünsche wirklich ernst zu nehmen. Aber gefühlt, passt das leider aktuell nicht in den Plan.

Zusammenfassung: Vom ersten Prototypen zum finalen Gerät

Bild wie ein Ingenieur angestrengt arbeitet Bild wie ein Ingenieur sich freut arbeitet

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